Mit einem verzweifelten Blick und einem Bleistift in der Hand saß die junge Mia Amalia Curtis an ihrem Schreibtisch und versuchte einen Grundriss für ein Haus für einen Kunden zu zeichnen, doch es fehle ihr heute einfach die Konzentration und die Kreativität. Der Kunde wollte unbedingt ein Haus wie aus einem Märchen und das fiel der jungen Spanierin besonders schwer, da sie soetwas wie Märchen nie las oder auch nur einen Film über Märchen wie Aschenputtel, Schneewitchen oder Rotkäppchen sah. Und jetzt musste die Architektin bis nächste Woche eine Zeichnung fertig haben. Seuftzend schüttelte Mia den Kopf und legte ihre Materialien weg. Sie würde jetzt einfach keine Konzentration dazu finden. Also ging die junge Brünette ins Badezimmer um zu duschen.
Als sie nach einer halben Stunde wieder herraus kam, trocknete sie sich schnell ab und zog sich was warmes an. Ihre langen Locken föhnte Mia eben etwas und setzte sich dann im Wohnzimmer auf die Couch vor den Fernseher. Gerade lief eine Dokumentation über Elefanten, was die junge Curtis nicht sehr interessierte. Gelangweilt schnappte sie sich ihr Handy und sah das sie eine Sms im Eingang hatte. Sie war von Grace, eine gute Freundin von ihr, die wohl seit kurzem zurück aus Ungarn war.
Lächelnd las Mia die Sms und stand dann schnell auf um sich Schuhe und Jacke anzuziehen. Die angegebene Adresse war nicht weit von ihr, weshalb die junge Schönheit sich ein Taxi heranholte anstatt selber zu fahren. Nach ungefaähr Zehn minuten ließ sie Fahrer ranfahren und gab ihm den Fahrpreis und dazu noch 20 Dollar Trinkgeld. Wenn man reich ist, kann man sich so was leisten.
Mit schnellen Schritten kam sie bei dem Haus an wo die Wohnung von Grace war und klingelte bei Anderson.
Als die Tür geöffnet wurde, fiel Grace ihr direkt um den Hals und die junge Spanierin umarmte sie ebenfalls.
Kurz darauf wurde sie direkt ins Wohnzimmer verwiesen. Lachend zog Mia sich Jacke und Schuhe aus und ließ sich auf die Couch fallen.
"Ganz gut, bin momentan in einer kleinen Kreativitätskrise, aber ansosten alles wie immer. Und bei dir? Nein, ich frag lieber nicht warum du aussiehst als wärst du zwischen einen Boxenkamp geraten." Lachend sah die junge Schönheit ihre Freundin an und machte es sich bequem.

In dem Moment war ich einfach glücklich Mia wiederzusehen, aber derzeit freute ich mich über jedes bekannte Gesicht, welches ich sah. Erst gestern war ich förmlich ausgerastet als ich meinen Lieblingsverkäufer im McDonalds wiedergesehen hatte. Ja, hin und wieder war ich eben sentimental, was man mir aber auch nicht verübeln konnte, schließlich war ich ja ein Jahr außer Landes gewesen.

Ich lauschten ihren Worten und konnte mir dabei einfach kein Grinsen verkneifen, weshalb ich sie durchaus amüsiert ansah. „Eine Kreativitätskrise ? Naja vielleicht kann ich ja behilflich sein, kreativ bin ich ja im Grunde immer – irgendwie“, meinte ich diesbezüglich und legte meine Beine über die Couchlehne, um mich etwas ausstrecken zu können. „Bei mir ist alles im Lot, außer dass ich gestern wohl tierisch betrunken war, ich erinnere mich an so gut wie gar nichts“, gestand ich dann und musste einmal auflachen, auch wenn das eigentlich überhaupt nicht lustig war.

Aber meine Neugier war bei Weitem noch nicht gestillt, also erhob ich schon wieder meine Stimme, während ich meine Tasche vom Sofa auf den Boden räumte. „Und was ist während meiner Abwesenheit alles passiert ? Gibt es was neues bezüglich dem Thema Liebe ? Und lass keine schmutzigen Details aus, ich will alles hören“, ich wippte anzüglich mit den Augenbrauen, ehe ich erneut zu dem Tütchen sah, welches auf dem Couchtisch lag. Ich fragte mich wirklich, wie das überhaupt in meine Handtasche gelangt war.

Prüfend nahm ich es in die Hand und drehte es etwas in dieser. „Vielleicht genügt dir ja auch etwas Gras um deine Kreativität wieder etwas anzukurbeln ?“, fragte ich dann und hielt ihr bereits das kleine Tütchen hin, welches einen fertig gebauten Joint enthielt. In meinem Leben hatte ich bisher einmal gekifft und war der Meinung, dass diese Droge nichts für mich war, aber wenn man schon mal was da hatte …

Mia freute sich wirklich sehr Grace wiederzusehen. Sie hatte ihre Freundin in den letzten Monaten sehr vermisst und war froh sie nun wieder zu sehen und um sich zu haben. Ihre verrückte und aufgedrehte Art machte ihr immer gute Laune und bracht sie zum Lachen. Aber natürlich konnte sie mit ihrer Brünetten Freundin auch über alles reden.
Gespielt schockiert sah die junge Schönheit Grace an, als sie sich über sie lustig machte. Grinsend boxte sie ihr dann leicht gegen die Schulter und antwortet dann:"Danke, aber ich glaube nicht das ich für meinen Kunden diese Art von Kreativität brauche. Er ist sehr Kindermärchen bezogen." Lachend schüttelte die Kanadierin den Kopf und ließ sich dann nach hinten fallen. Dieser Auftrag brachte sie irgendwann noch um den Verstand und das würde Böse enden. Die Brünette war ein ziemliches Partygirl, das ihre Sorgen gerne mal ertränkte. Und wenn dies geschieht, dann wäre halb Los Angeles in ihrem Anwesen. Da sie so gut wie jeden einlud, wenn sie Alkohol Intus hatte.
Bei Grace' nächsten Worte legte sich ein Lächeln auf die Lippen der Kanadierin und sie sah ihre Freundin belustigt aber auch etwas mitfühlend an. "Freut mich das bei dir alles gut soweit ist. Kenn ich, ich hatte auch schon oft solche Nächte. Nur das meist dann Morgens irgendein heißer nackter Typ neben lag." Sich auf die Lippe beissend versuchte Mia das Lachen zurückzuhalten, doch keine Chance. Lachend hielt sie sich ein Kissen vor's Gesicht und ließ sich nach hinten fallen. Ihre Partys waren ihr nicht peinlich, jedoch wenn sie Morgens neben diesen nackten Kerlen aufwachte, konnte sie sich nicht mal erinnern ob der Sex gut war oder nicht. Oder ob sie überhaupt sex hatte. Was echt merkwürdig für die junge Brünette war. Bei Grace nächster Frage, richtete Mia sich wieder auf und sah sie unschuldig an.
"Was während deiner Abwesenheit passiert ist? Nichts, überhaupt nichts. Ausser das ich in Las Vegas fast einen heißen Milliadär similares Christian Grey geheiratet hätte und dann von einem Franzosen auf einer Vespa gerettet wurde. Also alles ganz normal." Leicht kratzte Mia sich oberhalb der Augenbraue und ließ ihren Blick, leicht grinsend, durch die Gegend schweifen.
Eigentlich waren ihre Aktivitäten sonst nicht so extrem merkwürdig, doch an dem Tag hatte sie für eine Fussballmanschafft getrunken, da ihre Ex-beste Freundin mit ihrem Ex geschlafen hatte und nun von ihm Schwanger war.
Als Mia das Tütchen Graß in Grace Hand sah hob sie überrascht die Augenbrauen und sah ihre Freundin belustigt an." Grace, ich bin schockiert. Ich dachte du stehst nur auf natura Zeug? Und dann bietest du mir auch noch was an, also wirklich!" Erhob Mia ihre Stimme gespielt entrüstet und grinste dann.

„Hey, Kindermärchen sind total mein Ding ! Zumindest wenn sie schon mal von Disney verfilmt worden sind“, entgegnete ich dann und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ja, ich war schon eine kleine Fanatikerin was sämtliche Disneyfilme anging und somit kannte ich damit Bestens aus, auch wenn man mir das meist eher nicht zumutete. Bei den darauffolgenden Worten der Kanadierin konnte ich mir dann auch ein leichtes lachen nicht verkneifen und hielt mit eine Hand vor den Mund, um mich dann bemüht wieder zu beruhigen.

Bis ich jedoch wieder vollkommen gefasst war, mussten schon einige Minuten vergehen. „Oh man, ich wünschte das könnte ich auch mal von mir behaupten, aber bisher war das bei mir wirklich nur einmal der Fall“, musste ich meinen Senf dann einfach dazu geben und gleichzeitig auch noch ein Geständnis ablegen. Dafür schämen tat ich mich aber keineswegs, es musste ja auch nicht jeder wissen, dass ich sehr altmodisch war, was all die intimen Dinge anging.

Die Brünette hatte sofort wieder meine vollkommene Aufmerksamkeit, als sie dann über das sprach, was während meiner Abwesenheit passiert war und schon wieder musste ich lachen, Mia brachte manchmal aber auch echt Sprüche. „Das klingt eigentlich wirklich spannend. Zumindest in Las Vegas wäre ich gern dabei gewesen. Also müssen wir unbedingt mal gemeinsam einen Trip dorthin machen“, darauf bestand ich sogar schon förmlich. Ich konnte es mir schon gut vorstellen wie Mia und ich ganz Las Vegas unsicher machten.

„Apropos Trip..“, grinsend schwenkte ich das Tütchen weiterhin in meiner Hand, ehe ich es dann Mia in die Hand drückte. „Normalerweise stehe ich auch nicht aufs Kiffen, aber hin und wieder muss etwas Spaß doch mal sein“, mit diesen Worten erhob ich mich dann auch schon von der Couch um mich auf die Suche nach einem Feuerzeug zu machen. Gerade als ich eines aus einer Schublade in der Küche gefischt hatte, klingelte es bereits an der Tür und ich hoffte einfach, dass es sich dabei um Finjas und nicht um meinen Bruder handelte.

Als ich die Tür öffnete bestätigte sich ein Glück meine erste Annahme und mir gegenüber stand Finjas, den ich schon jetzt mehr als übermäßig breit angrinste. „Hey, da bist du ja endlich !“, und dann sprang ich ihn auch schon förmlich an, schließlich hatte ich ihn durch mein Auslandsjahr nun auch schon seit 365 Tagen nicht mehr gesehen. Nach einigen Minuten hatte ich dann genug von dem Körperkontakt, ergriff seine Hand und zog meinen ehemaligen Tanzpartner in die Wohnung.

„Echt cool, dass du tatsächlich gekommen bist“, merkte ich auf dem Weg ins Wohnzimmer an, wo ich mich dann auch schon wieder auf der Couch niederließ. „Das ist Mia und Mia das ist Finjas“, stellte ich die beiden einander vor und klopfte dann auffordernd neben mich auf das Polster. Aus dem Tütchen zog ich den Joint, den ich schmunzelnd zwischen meine Lippen schob und dann mit dem Feuerzug anzündete.

Nach dem ersten Zug hustete ich einmal kräftig, beruhigte mich aber ebenso schnell wieder. Auffordernd hielt ich den Joint einmal nach rechts und nach links, wenn ihn mir keiner abnehmen würde, würde ich ihn eben auch allein rauchen.

Eigentlich war gerade in ihrem Leben alles in bester Ordnung, sie war zurück in Los Angeles, bei ihrem Bruder und bei ihren Freunden. Sie hatte schon an dem gestrigen Tag wieder jede Menge Spaß gehabt und schien diesen auch nun wieder zu haben. Allerdings wurde dieses hochmütige Gefühl schon bald zur Nichte gemacht.

Der Auslöser dafür war die Heimkehr von ihrem großen Bruder. Die Mühe den Joint zu verstecken brauchte sich Grace gar nicht mehr machen, denn seiner Reaktion zu Folge hatte er diesen schon längst gesichtet. Vollkommen unsicher, was sie jetzt tun oder geschweige denn sagen sollte, saß sie einfach nur da, sah ihren Bruder an – unfähig auch nur einen Ton von sich zu geben. Wie hatte sie nicht damit rechnen können, dass Chris jeden Moment nach Hause kommen könnte ? Wie hatte sie überhaupt erst auf die Idee kommen können den Joint, von dem sie nicht mal wusste woher er stammte, anzuzünden und dann auch noch tatsächlich einen Zug von dem Stoff nehmen.

Sie wusste nicht mal was in diesen Moment in sie gefahren war, doch Chris' Worte trafen sie dermaßen hart, dass sie wieder in die Realität geschleudert wurde und die Erde begann sich weiter zu drehen. Langsam und mit zittriger Hand drückte sie den Joint aus, ehe sie ins Badezimmer stürmte, ihn in der Toilette versenkte und hinunter spülte. Dann kehrte sie ins Wohnzimmer zurück, wobei sie bereits in ihre Schuhe und ihre Jacke schlüpfte. „Es tut mir Leid, Leute. Aber das muss ich klären..“, mehr wollte sie in dem Moment nicht sagen, dafür war sie innerlich selbst viel zu aufgewühlt. So öffnete sie die Wohnungstür, trabte die Stufen nach unten und verließ das Haus.

------> Irgendwohin

Wie erstarrt saß die junge Curtis neben ihrer Freundin und kaute nervös auf ihrer Unterlippe. Grace' Bruder schien es anscheinend überhaupt nicht zu tolerieren was seine kleine Schwester in der Hand hielt. Gerade eben hatte sie noch Finjas, einen Freund von Grace, begrüßt und nun war eine Totenstille im Raum, was Mia kaum aushielt, jedoch trotzdem den Mund hielt. Sie wollte die Situation der beiden nicht noch verschlimmern sodass die beiden sich vielleicht gleich noch an die Gurgel gingen.
Erschrocken zog die juneg Kanadierin scharf die Luft ein bei Christians nächsten Worten. Sanft strich diese ihrer Freundin über den Rücken, als sie sah wie ihre Hand zitterte. Gerade wollte sie etwas sagen, nachdem Grace' Bruder das Haus wieder verlassen hatte, doch ihre Freundin sprang auf, spülte den Joint die Toilette herunter und kam dann wieder ins Wohnzimmer, nur um sich Schuhe und Jacke anzuziehen. Grace entschuldigte sich das sie jetzt verschwinden musste, doch die juneg Schönheit winkte nur ab "Geh ruhig, klär das mit deinem Bruder." Mia warf ihr noch ein letztes ermutigendes Lächeln zu ehe Grace verschwunden war.
Tief holte die halb-Spanierin luft und sah dann kurz Finjas lächelnd an.
Toll, jetzt saß sie in der Wohnung des Bruders ihrer Freundin mit einem Freund von dieser und starrte Löcher in die Luft. Das Schicksal meinte es heute anscheinend nicht gut mit ihr.
Noch einmal holte Mia tief Luft und sah dann Finjas an. "Hey, ich verschwinde dann auch mal. Ich glaube nicht das die so schnell wiederkommen und wenn sie irgendwann wiederkommen brauchen sie glaube ich Zeit für sich. Geschwisterkriege können sehr anstrengend sein." Sie warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu und erhob sich dann um sich anzuziehen und verließ dann das Haus.