----> Badezimmer

Auf dem Bett hatte ich es mir immerhin schnell bequem machen können und durch die Wärme der Decke hörte auch schon kurze Zeit später mein Körper auf wie verrückt zu frösteln. Ich spürte wie die Müdigkeit in all meine Knochen kroch und meine Lider immer schwerer wurden, doch an Schlaf war für mich immer noch nichtu denken. Gedankenverloren blickte ich an die gegenüberliegende Wand und wartete darauf, dass mich der Schlaf vielleicht doch übermannte - ohne Erfolg.

Bevor meine Gedanken jedoch zu meinem noch derzeitigen Ehemann schweifen konnten, dachte ich noch einmal über die Worte von Daryl nach, die mich jedoch nicht nur verletzten, sondern gleichzeitig auch wirklich wütend machten. Ich atmete einmal tief durch, um diese Wut wieder zu bändigen und natürlich gelang es mir - wie immer. Schließlich schaffte ich es mittlerweile auch immer schweigend und kommentarlos die Wutausbrüche von Richard hinzunehmen, was mir zu Beginn der Ehe noch reichlich schwer gefallen war.

Ich schloss meine Augen und dachte daran, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich diesem Elend nicht förmlich in die Arme gerannt wäre. Vielleicht wäre ich jetzt glücklich verheiratet, würde irgendwo auf dem Land wohnen und bereits Kinder haben. Ohne es verhindern zu können brach ich zum zweiten Mal an diesem Tag in Tränen aus. Hilflos drückte ich mir ein Kissen aufs Gesicht, um somit mein Schluchzen lautlos werden zu lassen, Daryl wollte ich damit immerhin nicht belasten. Er war nur mein Anwalt und ich seine Mandatin.