...

Gelangweilt starrte Finlay an die Wand. Seine Eltern hatten ihn dazu verdonnert, für seine Prüfungen zu lernen. Immerhin brauchte er ja gute Noten, wenn er studieren wollte. Dass es ihm eigentlich am Arsch vorbei ging, ob er nun studierte, hatte er ihnen daraufhin nicht um die Ohren geknallt. Er hatte sich einfach in sein Zimmer verzogen. Mittlerweile saß er nun eine halbe Stunde dumm auf dem Boden rum und starrte in die Hefter. Den meisten Mist davon konnte er ja, da brauchte er auch nicht lernen - zumindest war das seine Meinung. Außerdem konnte er sich momentan eh nicht wirklich konzentrieren, da er echt Schmacht hatte. "Ach fuck.", meinte er dann und griff nach seinem Handy. Schrieb Damien, ob er nicht auf ein-zwei Joints vorbeikommen konnte. Kaum hatte er sein IPhone weggelegt, biebte dieses auch schon auf. Natürlich konnte er vorbeikommen. Das rettete dem Jungen gerade so wirklich den Tag. Schnell stand er auf und nahm sich sein Geld, eine Packung Kippen und sein Handy. Er lief die Treppen nach unten. "Mom? Dad? Ich bin bei einem Kumpel, wir müssen den Vortrag noch beenden." Kaum hatte er diese Worte gesagt, fiel auch schon die Tür hinter ihm ins Schloss und er war weg.
Es dauerte keine zwanzig Minuten bis zur Wohnung seines besten Kumpels. Und den Weg hätte er wahrscheinlich auch betrunken und voll zugedröhnt gefunden, wenn ihn jemand danach gefragt hätte. Immerhin war er diesen schon oft genug gelaufen. Zu sich nach Hause nahm er ihn nämlich nicht gerne mit. Einfach weil seine Eltern Damien echt nicht riechen konnten. Sie sahen in ihm einen schlechten Einfluss - wenn die bloß wüssten. Aber sie wussten nicht, weil sich die beiden einfach nicht erwischen ließen. Besonders Finlay war sehr schnell im Rennen, wenn es brenzlig wurde. Er war einfach nicht scharf darauf, später mal in den Schlagzeilen zu landen wegen seiner Jugend. Aber gerade wollte er nicht an seine Zukunft denken, sondern einfach nur an den nächsten Joint. In der dritten Etage hämmerte er gegen die Tür. "Junge, mach auf. ich bins.", rief er so laut, dass auch Damien es hören musste. Hinter sich hörte er ein missmutiges Miauen, was von der Nachbarskatze stammte. Diese konnte ihn nicht mehr leiden, seitdem er ihr ausversehen etwas Klebeband ins Fell geschmissen hatte. Was trieb sich diese blöde Katze auch draußen rum, wenn die beiden Jugendlichen gerade ein Paket bekamen? Selbst schuld, dummes Vieh. "Jetzt beeil dich. Die Katze starrt mich echt böse an.", beschwerte sich Finlay nun und klopfte noch einmal lautstark an die Tür. Man, was machte sein Bester denn nur so lange?

@Damien Rivers

Erst heute Morgen um fünf Uhr in der Frühe hatte Damien das Päckchen abgeholt. Frisches Gras. Zu oft hatte er das Haus um diese Uhrzeit verlassen, da fragte sein Vater ihn auch nicht mehr, was er gemacht hatte. Obwohl es Wochenende war. Sein alter Herr war mit einem zu frieden, was der Junge tat, so lange er ihn dabei nicht nervte. Am Montag würde er eine Prüfung schreiben. Dazu auch noch in Mathematik. Doch das interessierte ihn nicht. Weiß der Geier, wofür man später einmal die H-Methode brauchte. Er würde das ganz bestimmt nicht. Schließlich hatte er sich ein besseres Hobby zu gelegt. Die gepflegte und gehegte Marihuana Pflanze in seinem Zimmer hatte Knospen geworfen und Damien hockte nun auf dem Boden an dem grünen Ding und sammelte diese ein. Nie würde er das Gras rauchen, welches er dealte. Immerhin war es für die Kunden gedacht und Damien würde die Knospen seine Pflanze, Beatrice hatten Fin und er sie getauft, niemals verkaufen. Es war sein Baby und er hatte sie groß gezogen. Andere Jungs in seinem Alter freuten sich über das neue Call Of Duty Spiel. Er eben nicht.
Sein Handy vibrierte und er zog sich das halb zerfledderte IPhone aus der Hosentasche. Das nächste mal würde er sich von Fin nur noch ein Samsung schenken lassen. Bei den Aktionen, welche Damien durchzog war das IPhone nämlich in Sekunden schnell Matsch. Bei der Nachricht von seinem besten Freund begann der Junge zu grinsen. Klar konnte er vorbei kommen. Ob er nun bei ihm war oder nicht, Damien würde diese Knospen rauchen. Lange konnte er sie schließlich nicht aufbewahren, bevor sie schlecht wurden. Die sorgfältig abgetrennten Knospen brachte er in einer alten Tabakdose unter und legte sie auf seinen Schreibtisch, neben das Drehzeug. Er hatte noch genug Papes und auch noch genug Tabak. Das würde gleich ein mega Spaß werden!
Das hämmern gegen die Türe vernahm er natürlich sofort. Man, konnte Fin nicht einmal fünf Minuten warten? Bevor er endlich zur Türe ging, zog Damien sich doch lieber noch eine Hose an und beeilte sich dann an die Türe zu kommen. "Junge! Fahr runter. Mein Vater schläft!", ermahnte er Fin an der Türe. Die Katze erblickte der Junge natürlich sofort, scherte sich jedoch nicht darum. Bevor das Biest auch nur daran denken konnte in die Wohnung zu kommen, zog er Fin in die Wohnung und machte die Türe zu. "Wirst du jemals aufhören vor einer verdammten Katze angst zu haben?", zog er seinen Besten auf. Er führte ihn in sein Zimmer, welches, wie immer, unordentlich war. Wäsche quilte aus dem Kleiderschrank, von welchem eine Türe fehlte. Außerdem lag getragene Kleidung überall auf dem Boden herum. Damien störte es nicht. Er wohnte hier und konnte hier schlafen. Fertig. "Beatrice hat was schönes geworfen", verkündete er Fin stolz und hielt ihm die offene Tabakdose hin so, dass dieser einen Blick hinein werfen konnte. Das große Paket, welches er heute Morgen abgeholt hatte, lag immer noch unachtsam auf seinem Schreibtisch. Schließlich vertraute er seinem besten.

>> Zimmer Damien
@Finlay James Middleton